Es war stürmisch, kalt und regnerisch in Wevelinghoven. Eben alles andere als weihnachtlich-romantisch. Einzig allein der Glühwein, den sich der der ein oder andere der 120 Zuschauer in der Halbzeit gönnte, erinnerte an die kommende Winterpause. Dass der BVW diese mit einer unglücklichen Niederlage gegen Grevenbroich-Süd einläutete ist leider die bittere Begleiterscheinung.

Direkt zu Beginn agierte der Gegner aus Süd aggressiv und versuchte das Spiel an sich zu reißen. Mit schnellem Kurzpassspiel und direkt gespielten Bällen gelang es, die Abwehr des BVW zu überrennen und schnell in die Hälfte der Hausherren zu kommen, sodass in der 5. Spielminute das 0:1 durch Patrick Drack fiel.

Dass der BVW aus den Spielen gegen Bedburdyck-Gierath und Holzheim lernte, zeigte sich schnell. Im Gegensatz zu den vorherigen Partien brach der BVW nicht ein, sondern biss sich rein. Mehr Laufarbeit, mehr Fleiß, mehr Willen aber auch mehr Zielstrebigkeit sorgten sogar durch gute Gelegenheiten, u.a. für Christian Both und Jan Sönke. Gerade wenn schnell gespielt wurde und auf dem nassen und tiefen Rasen einmal die Möglichkeit bestand, Spielzüge aufzubauen, wurde es für Süd gefährlich. Die Viererkette, die durch einen Sechser und teilweise den Außenspielern in der Rückwärtsbewegung auf eine Festung ausgebaut wurde, konnte so das ein oder andere Mal in Verlegenheit gebracht werden.

Als es dann in der zweiten Hälfte anfing zu regnen, wurde das Spiel qualitativ schlechter: Fehlpässe, Abstöße die ins Aus bugsiert wurden, Fouls, kein ausgereifter Angriff auf beiden Seiten und auch keine Struktur im Spiel, waren zu sehen.

Doch nach 63 Minuten fing der BV wieder an, Fußball zu spielen. Nach einer wundervollen Flanke von Bene Klasen aus dem Halbfeld kam Simon Becker zur Kopfballchance und köpfte zum 1:1 ein. Dass dieser Treffer ein kurzer Weckruf der Spielbegeisterung war, konnte zu dem Zeitpunkt niemand erahnen, denn plötzlich begann auch Süd, aktiv in das Geschehen einzugreifen. Maurice Woop bekam in der BV-Hälfte den Ball, hatte „viel zu viel Raum“ (Michael Landen), steckte auf Max Naumann durch, dann der trotz Tobias Landau Abwehr, das 1:2 machte.

In der Folge lief der BVW dem Rückstand hinterher und versuchte besonders mit langen Bällen dem nassen Rasen zu entweichen und zu Chancen zu gelangen, was nicht sonderlich geling. Lediglich durch Standards wurde es gefährlich, wie in der 75. Minute, als der Ball hinter der Linie lag, Schiedsrichter Fatih Sarier jedoch nach einem vermeintlichen Foulspiel an Torwart Phillip Bäcker im 5 Meter-Raum, abpfiff.

Bis zum Ende des Spiels beherrschten dann leider viele weitere Fouls, Neckigkeiten, gelbe Karten und Unsportlichkeiten (Ball wird weggeschossen, Pöbeleien und Meckereien) das Geschehen, sodass aufgrund mangelnder Torchancen das Spiel mit 1:2 für den BVW verloren ging.

Text: Raphael Drahs